Die erste Möglichkeit sind mikrofluidische Chips*. Diese haben in der Regel einfachere fluidische Strukturen, und die Flüssigkeitssteuerung beruht auf passiven Kapillarkräften und Oberflächenwechselwirkungen.
An zweiter Stelle stehen die so genannten mikrofluidischen Discs. Zusätzlich zu den passiven Kräften für den Flüssigkeitstransport nutzen sie die Zentrifugalkräfte, um Flüssigkeiten durch aufeinander folgende Reaktionskammern zu bewegen. Dies wird erreicht, indem die Scheibe in eine Zentrifuge eingesetzt wird, die die mikrofluidische Scheibe dreht, um Zentrifugalkraft aufzubringen. Die Flüssigkeitsstrukturen auf diesen Scheiben variieren von einfacheren bis hin zu komplexeren Netzwerken.
Der dritte und fortschrittlichste Untertyp mikrofluidischer Geräte sind mikrofluidische Kartuschen. Sie enthalten hochentwickelte fluidische Strukturen und aktive Fluid-Komponenten, die zur Steuerung des Flüssigkeitsflusses auf externe Kräfte angewiesen sind. Für den Betrieb einer mikrofluidischen Kartusche ist ein Kartuschen-Handhabungsgerät erforderlich, das die externe Durchflusskontrolle übernimmt.
* Im Zusammenhang mit mikrofluidischen Geräten wird der Begriff „(Mikrofluidik-)Chip“ oft als allgemeiner Begriff verwendet, der sowohl mikrofluidische Kartuschen als auch Chips umfasst. Organ-on-Chip- (OoC) und Lab-on-Chip- (LoC) Systeme arbeiten beispielsweise häufig mit aktiver Fluid control und sind nicht auf die Verwendung passiver Fluidmanagementkräfte beschränkt.